SC Verl – FC Ingolstadt (1:4)

29. Spieltag | 15.03.2025

Zuschauer: 1.824

Servus Schanzer,

Das dritte Spiel in sieben Tagen führte uns heute zum SC Verl. Der Sportclub konnte im Gegensatz zu unserer Mannschaft beide Spiele der englischen Woche für sich entscheiden und somit in der Tabelle am FCI vorbeiziehen. Hatte ich bereits in den beiden Wochenberichten geschrieben, dass unsere Mannschaft weder auf noch neben dem Platz überzeugen konnte, so musste man bei den Ostwestfalen fast die nächste Enttäuschung erwarten.

Im Gegensatz zur Vorwoche und dem Auswärtsspiel in Rostock ist die Abfahrtszeit zumindest wieder halbwegs human. So machte sich mit den ersten Sonnenstrahlen ein Bus Schanzer Ultras auf den Weg nach Verl. Um ehrlich zu sein, war ich schon froh, dass nach diesem Spiel erst mal eine kleine Pause anstand. Auch wenn am Samstag mit Illertissen das Halbfinale im Landespokal ansteht, waren die letzten drei Wochen und knapp 4.000 km quer durch die Republik in sämtlichen Reisebussen der Region doch ziemlich anstrengend. Dennoch gab es schon vor der Abfahrt den ersten Stimmungsaufheller, als klar war, dass Saarbrücken im Freitagsspiel der 3. Liga gegen die zweite Mannschaft des VfB nicht gewinnen konnte und man somit bei einem Sieg beim SCV maximal 5 Punkte Rückstand auf die Top 3 der Liga hätte. Die Fahrt verlief dann ohne weitere Zwischenfälle, was wiederum den Busorganisatoren einige Schweißperlen auf die Stirn trieb, da der großzügig kalkulierte Puffer nicht benötigt wurde und wir so bereits kurz nach 11:00 Uhr das Stadiongelände der Ostwestfalen erreichten. Doch mit Flunkyball und der Verschönerung der Umgebung wusste man die Zeit gut zu nutzen und auch der Ordnungsdienst vor Ort hatte wohl keine Lust mehr, noch länger zu warten und so öffneten sich die Tore für den Gästebereich doch etwas früher als geplant. Die Kollegen an der Einlasskontrolle bestätigten dann den entspannten Gesamteindruck aus Verl mit einer, sagen wir mal, recht entspannten Kontrolle (und mit recht entspannt meine ich so entspannt, dass wir hier heute wahrscheinlich den kompletten benachbarten Pferdehof durch die Kontrollen gebracht hätten). Man muss sich eben auch über die kleinen Dinge freuen. Apropos Freude. Der Bier- und Imbissstand in Verl zauberte uns dann ein großes Lächeln ins Gesicht. Waren wir es von der Kölner Viktoria oder der zweiten Mannschaft des VfB gewohnt, dass man für kleine Szenen wie uns nur die Stadionwurst von der Vorwoche aufwärmte, so konnte die Speisekarte in Verl nicht nur glänzen, sondern auch geschmacklich voll überzeugen. Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, aber ihr dürft euch in Zukunft auf den einen oder anderen ausführlicheren kulinarischen Bericht aus den Auswärtsblöcken dieser Republik freuen. Stay tuned.

Ab auf den Rasen und zum wöchentlichen „Tor vor der 30. Spielminute zum 0:1“ Rückstand. Ob es am Ende wirklich ein strafbarer Elfmeter war oder nicht, kann ich an dieser Stelle nicht sagen und hilft uns sowieso nicht weiter. Fröde sieht seinen Gegenspieler im Rücken nicht kommen und foult vermeintlich knapp innerhalb des Strafraums. Taz verwandelt und bringt den Sportclub früh in Führung. Anders als in den Vorwochen ließ sich unsere Elf davon aber nicht unterkriegen und Simon Lorenz konnte nach einem Freistoß von Kanuric bereits nach 16 Minuten den Ausgleich erzielen. Noch besser kam es sieben Minuten später, als Grönning nach sehenswerter Vorarbeit von Fröde und Deichmann per Direktabnahme zur Gästeführung traf. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war Verl die spielbestimmende Mannschaft, konnte die Überlegenheit aber nicht in Zählbares ummünzen und so durften wir uns über die erste Halbzeitführung seit über einem Monat freuen. Sabrina Wittmann konnte in der Halbzeitpause auch die richtigen Anpassungen vornehmen und so entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein offeneres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Heute konnten aber nur die Schanzer ihre Chancen nutzen, die in der 64. Minute durch Kanuric (mit dankbarer Hilfe des SCV) zur 3:1 Führung und fünf Minuten später durch Zeitler nach einer Slapstickeinlage im Verler Strafraum zum 4:1 erhöhten.

Bemerkenswert, dass das Schanzer Eigengewächs mit seinen 18 Jahren nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung so richtig aufdrehte! Bei diesem Ergebnis blieb es schließlich auch und der Schanzer Gästeblock konnte endlich den ersten Auswärtsdreier im Jahr 2025 feiern!

Aber nicht nur die Mannschaft auf dem Rasen konnte heute überzeugen, sondern auch die mitgereisten Fans des FCI. Ein kompakter Block von ca. 100 Schanzern direkt hinter dem Tor und einige kleinere Fahnen sorgten für ein optisch gutes Blockbild. Der Support war in der ersten Halbzeit und vor allem nach dem frühen Gegentor deutlich besser als man es von uns kennt und konnte in einigen Sequenzen sogar noch getoppt werden. In der zweiten Halbzeit lief es dann noch besser und mit den Toren konnte auch der letzte Fan im Gästeblock mitgerissen werden. Auch wenn es uns die Casuals aus Verl und Co. leicht gemacht haben, stimmungstechnisch die Oberhand im Stadion zu gewinnen, war es trotzdem neben den Auswärtsspielen in Aachen und Köln der beste Support in dieser Saison. Das neue Lied nutzen wir dann noch als Aufhänger, um vor dem Block noch eine gefühlte Ewigkeit mit der Mannschaft zu feiern und selbst das Auslaufen der Ersatzspieler begleiteten wir noch einige Minuten. Das hat nicht nur allen FCI-Fans, sondern auch allen Spielern sichtlich gut getan!

Über den Rest des Tages gibt es eigentlich nicht mehr viel zu berichten. Der erste Auswärtssieg des Jahres wurde erwartungsgemäß gebührend gefeiert und so erreichte man bereits vor Mitternacht wieder unsere Donaustadt. Bleibt die Frage, was dieser Sieg für die nächsten Wochen bedeutet. Die Konkurrenz aus Saarbrücken (Niederlage) und Dresden (Unentschieden) patzte, während Cottbus mit dem Sieg am Sonntag wieder auf Platz zwei springen konnte. Unser Team liegt nun auf dem fünften Tabellenplatz mit fünf Punkten Rückstand auf Platz drei. In der Länderspielpause geht es am Samstag nach Illertissen, wo mit dem Halbfinale im Landespokal eine unangenehme Pflichtaufgabe ansteht. Dort zählt nichts anderes als ein Sieg, um den Gewinn des Länderpokals in greifbare Nähe zu rücken und damit gleichzeitig die Chance auf den DFB-Pokal in der Saison 2025 / 2026 zu wahren.

Immer vorwärts FCI!