Hansa Rostock – FC Ingolstadt (2:0)

27. Spieltag | 08.03.2025

Zuschauer: 24.091

Servus Schanzer,

Mit dem Auswärtsspiel im hohen Norden bei Hansa Rostock stand uns an diesem Wochenende die längste Auswärtsfahrt des Jahres bevor. Mit knapp 1.500 km Fahrtstrecke war wohl jedem Schanzer Ultra klar, dass diese Auswärtsfahrt die 24-Stunden-Grenze locker überschreiten würde und wir dementsprechend viel Zeit auf den Autobahnen dieser Republik verbringen würden. Gleichzeitig war aber auch die Hoffnung groß, dass die Mannschaft uns für diese Reise mit einem Auswärtssieg und einer ordentlichen Feier danach belohnen würde. Zudem stand mit dem Duell Saarbrücken gegen Cottbus fest, dass man mit einem Sieg wieder maximal drei Punkte Rückstand auf die Top 3 hätte. Ideale Voraussetzungen also, doch um es vorweg zu nehmen, die schlimmsten Erwartungen wurden in jeder Hinsicht übertroffen.

Aber alles der Reihe nach. Mit dem Bus ging es mitten in der Nacht los. Dank der frühen Abfahrtszeit musste ich mir zumindest keine Gedanken darüber machen, ob sich der Schlaf vor der Reise noch lohnen würde, sondern wusste schon früh, dass der Freitagabend mit den Jungs in der Kneipe verbracht werden würde, um dann pünktlich und gut gelaunt am Treffpunkt zu erscheinen. Die Busfahrt gestaltete sich dann irgendwie auch deutlich angenehmer als gedacht, die einen mit Schlaf, die anderen mit dem Energiespender in Form von hopfenhaltigen Erfrischungsgetränken und so kamen wir irgendwie schon kurz vor 9 Uhr in Berlin an, wo wir die letzten Schanzer Schlachtenbummler einsammelten und uns auf den direkten Weg Richtung Ostseestadion machten. Gerade auf den letzten Metern vor Rostock und in der Stadt ist der Mythos Hansa schon extrem präsent. Kaum ein Stromkasten oder eine Hauswand, die nicht mit einem FCH, Gruppennamen, Gäste Jagen oder Wessischweinen verziert ist. Ich persönlich würde da nicht wohnen wollen, aber als Gast macht es schon Spaß, sich das auf dem Weg zum Stadion anzuschauen.

Im Gästeblock reihten sich dann neben dem Bus und einigen alternativ angereisten Schanzer Ultras noch einige weitere Schanzer in den Gästeblock ein, was am Ende knapp die Hundertermarke geknackt haben dürfte. Nicht das, was der Rostocker Gästeblock zwei Wochen zuvor von Dynamo gesehen hatte, aber für Ingolstädter Verhältnisse eine zufriedenstellende Zahl. Zufriedenstellend war auch die Anfangsphase unserer Mannschaft. Doch wie wir es aus den Spielen kennen, gab es natürlich auch in Rostock wieder das Gegentor vor der 30. Minute zum Rückstand. Das dritte Spiel in Folge und auch diesmal wieder ein Tor, das in seiner Entstehung zumindest vermeidbar gewesen wäre. Und wie sollte es anders sein, das Gegentor diente fortan als Bruch im Schanzer Spiel und Rostock gewann deutlich mehr Anteile am Spiel, was Haugen kurz vor der Halbzeit zum 2:0 für Hansa ausnutzen konnte. Auch in der zweiten Spielhälfte konnten unsere Schanzer dann nicht mehr überzeugen. Der auffälligste Mann der zweiten Halbzeit sollte dann ohnehin Schiedsrichter Wagner sein, der mit neun gelben Karten (3 x FCI) und den daraus resultierenden zwei gelb-roten Karten für Hansa den Schanzern eigentlich beste Möglichkeiten bot, in der Schlussphase in doppelter Überzahl zumindest noch einmal ein spannendes Spiel zu kreieren. Doch bis auf einen Lattentreffer von Heike ist mir rückblickend nicht viel in Erinnerung geblieben und so verlor unser FCI am Ende auch verdient mit 0:2 beim FCH.

Nach dem Schlusspfiff dann die größte Enttäuschung des Tages. Die per Flugzeug angereiste Mannschaft hielt es in Teilen anscheinend nicht für nötig, den Gästeblock gebührend zu würdigen und entschied sich nach gefühlten 3 Sekunden und einmaligem Pseudoklatschen für den direkten Weg in die Kabine. Erst die zweite Welle von Einzelspielern wie Felix Keidel brachte die Dankbarkeit zurück. Peinlich und auch nicht das, was ich mir nach den letzten Wochen erhofft hatte.

Beim Support gibt es dann gewissermaßen zwei Blickwinkel. Durch die Lage des Blocks 10 Meter neben der Rostocker Südtribüne hat man auf dem Rasen wahrscheinlich nichts von uns mitbekommen, dafür konnten wir die kurze Pause im Heimbereich nutzen und immer wieder kurz auf uns aufmerksam machen. Für mich war das am Ende wirklich ok und besser als man bei so einer Konstellation erwarten kann.

Die Rückfahrt gestaltete sich dann doch etwas entspannter als erwartet und so erreichten wir nach einem kurzen Zwischenstopp in Berlin und der einen oder anderen Autobahntankstelle kurz nach Mitternacht wieder die Donaustadt. Durch den Sieg von Saarbrücken gegen Cottbus liegt der FCI nun auf dem fünften Tabellenplatz mit sechs Punkten Rückstand auf die Top 3. Trotz nur eines Sieges aus den letzten fünf Spielen haben wir noch die Chance, ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Dafür muss aber in der englischen Woche im Heimspiel gegen Aachen unbedingt ein Dreier her. Also auf in den Süden und im heimischen Sportpark gegen den Abstiegskandidaten Alemannia gewinnen!