FC Ingolstadt – VFB Stuttgart II (1:1)

24. Spieltag | 15.02.2025

Zuschauer: 3.306

Servus Schanzer,

nach dem eher glücklichen Punktgewinn bei den Löwen letzte Woche in München sollte an diesem kalten Samstagnachmittag der wichtige Dreier gegen die Zweite des VfB eingefahren werden. Und ganz ehrlich, wenn ich hier jede Woche was von Aufstieg / Gemeinsam und seit 7 Spielen ungeschlagen schreibe, dann hatte ich den Sieg gegen den 18. der Tabelle ehrlich gesagt schon fest eingeplant. Dass die Stimmung beim Schreiben dieser Zeilen nicht völlig am Boden ist, haben wir unseren Freunden aus Haching zu verdanken, die es, weiß Gott wie, tatsächlich geschafft haben, die Saarbrücker mit 2:0 zu schlagen und uns damit immerhin einen Punkt näher an Platz 3 zu bringen.

Dabei begann das Geschehen auf dem Rasen ideal: Nach noch nicht einmal einer halben Zeigerumdrehung netzte unser gebürtiges Schanzer-Juwel Deniz Zeitler zur frühen Führung ein. Nach diesem Blitzstart überließen unsere Schwarz-Roten den Gästen weitgehend den Ball und konterten stattdessen im eigenen Stadion. Ein blitzsauberer Konter über Zeitler und Grönning wurde vom Stuttgarter Keeper unfair gestoppt, doch der gefoulte Grönning vergab vom Elfmeterpunkt die Chance, die Führung frühzeitig auszubauen. Da auch Zeitler seinen zweiten Treffer des Tages im Eins-gegen-Eins mit dem Torhüter vergab, ging es mit der knappen Führung in die Kabinen, aus denen die Gäste aktiver herauskamen.

Boevink, der in den letzten Wochen sowohl positiv als auch negativ auffiel, parierte zwei gefährliche Schüsse und hatte bei einem Lattentreffer Glück. Der Ausgleich fiel schließlich in der 79. Minute nach einer schlecht verteidigten Freistoßflanke und war angesichts der Passivität der Schanzer durchaus verdient. Ob wenige Sekunden später Kastanaras bei seinem zweiten Treffer wirklich im Abseits stand, konnte niemand zweifelsfrei klären, fest steht aber, dass wir hier eine gehörige Portion Glück hatten. So wachte der FCI erst fünf Minuten vor dem Ende auf, brachte noch einige Hereingaben in den Strafraum, verpasste es aber, den dritten Heimsieg in Folge einzufahren.

So gerne ich jetzt etwas über die Zuschauermassen im Sportpark und vor allem auf der Südtribüne erzählen würde, so enttäuscht schaue ich heute auf die Bilder und frage mich, was da eigentlich los war. Dass mit Stuttgart 2 nicht gerade der attraktivste Gegner auf die Schanz kam – klar. Dass das Wetter wirklich arschkalt war und damit sicher auch nicht unzählige Massen an Kurzentschlossenen von der Couch ins Stadion gelockt hat – Check. Aber 3.306 (vermutlich handgezählte) Zuschauer an einem Samstagnachmittag mit der Chance, auf den dritten Tabellenplatz zu springen. Wirklich? Nach dem bis auf den letzten Platz ausverkauften Gästeblock in München und den unzähligen Kartenanfragen, die wir in den Tagen vor dem Spiel gegen die Blauen ablehnen mussten, war das wirklich das ernüchterndste Heimspiel der ganzen Saison. Kurz und schmerzlos. Die Stimmung auf der Südtribüne passte sich der trostlosen Kulisse auf den anderen Rängen an und kam nicht so richtig in Schwung. Schon vor dem 1:1 immer wieder Unruhe nach Fehlpässen und Co, Massenflucht nach dem Spiel, … Man Man Man. Einzig das neue Lied konnte die Südtribüne heute begeistern.

Noch ein Wort zur Gästetribüne. Wie schon in einigen der letzten Spiele gegen Vereine, die keine oder nur wenige Fans mitbringen, blieb auch heute der Gästestehplatz im Sportpark geschlossen. Irgendwie sympathisch, dass sich trotzdem einige VfB-Fans hinter einer Zaunfahne auf den Sitzplätzen im Gästebereich einfanden, und das trotz des Bundesliga-Heimspiels der Stuttgarter gegen Wolfsburg um 15.30 Uhr. Trotzdem bleibt: Keine Zweitvertretungen in Liga 3!

Für unsere Schanzer geht es am kommenden Samstag nach Essen. Anstoß gegen den nächsten Abstiegskandidaten ist um 14:00 Uhr. Also Arsch hoch und ab nach Essen und dann hoffentlich das neunte ungeschlagene Spiel in Folge und den dritten Sieg im Kalenderjahr feiern!

Das Ende des Berichtes gehört heute Alex. Die Südtribüne bedankte sich mit einem Spruchband beim Sicherheitsbeauftragten des Vereins, der sich ab dem 01.03. einer neuen beruflichen Herausforderung stellen wird. Du hast uns in all den Jahren nie im Stich gelassen und in jeder noch so blöden Situation Rückgrat bewiesen und immer Loyalität gezeigt. Das werden wir dir nie vergessen, danke für alles, K!