Holstein Kiel – FC Ingolstadt (25.11.2017)

15.Spieltag

Ergebnis: 0:0

Zuschauer: 9.701,  ca. 200 Schanzer

 

Gut 800 Kilometer einfache Strecke machen Kiel zur weitesten Auswärtsfahrt in dieser Saison. Schnell war für unsere Gruppe klar, diese Reise – einmal quer durch Deutschland – auf dem Schienenweg zurückzulegen. Dem Sparpreis der Deutschen Bahn sei Dank, gestaltete sich der Ticketpreis sogar noch vergleichsweise günstig. So ging es Freitagabends gut gelaunt in Richtung Ostsee. Das Geld für eine Platzreservierung wurde sich natürlich gespart, weshalb kurzerhand der Gang zur Partyzone umfunktioniert wurde, sehr zum Nachsehen anderer Mitfahrer, die zwischendurch mussten, um aufs Klo bzw. zum Bordbistro zu kommen. Apropos Bordbistro: an den Luxus vom dauerhaften Angebot an Speis und Trank könnte man sich gewöhnen und so wurde dieses Angebot auch ausgiebig genutzt.

Dementsprechend vergingen die Stunden im Zug auch wie im Flug und ehe man sich versah, stand man schon am Kieler Hauptbahnhof. Kurze Lagebesprechung und erstmal ab in die Unterkunft, um sich vom mehr oder weniger vorhandenen Gepäck zu entledigen. Während der eine ein komplettes Zweitoutfit bestehend aus erlesensten Edelmarken dabei hatte, begnügten sich andere allein mit ihrem Ladekabel fürs Handy. Wie dem auch sei, war der Abend für die meisten hier trotz fortgeschrittener Stunde noch nicht beendet. So wurden die Vorräte kurzerhand am Nachtschalter einer nahegelegenen Tankstelle aufgefüllt und sich damit im Hotel gemütlich gemacht. Einigen reichte das jedoch nicht und so folgte in den frühen Morgenstunden – frei dem Motto „Wenn man schon mal hier ist“ – eine spontane Taxifahrt ans Meer inklusive Bad in der doch etwas frischen Ostsee.

Trotz äußerst kurzem Schlaf – war wohl bei einigen eher ein Powernap – ließ sich das Frühstück am nächsten Morgen so gut wie niemand entgehen, hatte man so auch nicht unbedingt erwarten können. Aufgrund der doch recht frühen Anstoßzeit um 13 Uhr, entschied man sich danach direkt in Richtung Stadion aufzubrechen. Hier fand man zunächst noch Nebelschwaden vor, die einen kaum bis zur gegenüberliegenden Tribüne blicken ließen. Im Gästeblock versammelten sich gut 200 Schanzer, im Anbetracht der Strecke und unserer üblichen Auswärtsfahrerzahlen sicherlich zufriedenstellend. Der kommende Support wurde dann auch über 90 Minuten hinweg konsequent durchgezogen. An Spaß und Emotionen mangelte es nicht, da interessiert es an so einem Tag dann auch niemandem, dass ohne Dach und wenigen Leuten im Block nicht viel bei der Mannschaft auf dem Platz angekommen sein dürfte.

Diese konnte an die starke Form der vergangenen Wochen anknüpfen und hätte so bei Unbeteiligten sicher die Frage aufkommen lassen, welches der beiden Teams nun eigentlich der Spitzenreiter sei. Am Ende fehlte dann jedoch das gewisse Quäntchen Glück und das Tor des Tages blieb aus. Zufrieden konnte man jedoch allemal sein, gerade da man erneut gegen einen aktuellen Spitzenreiter punkten konnte.

Zur Feier des Tages war der Zug auf der Rückfahrt etwas leerer und so konnte man sich mehrere nebeneinander liegende Abteile sichern. Einigen merkte man dann jedoch die Strapazen der letzten 24 Stunden an und man sah immer mal wieder zuklappende Augen, während der Rest die Zeit für lange Unterhaltungen nutze oder auch einfach an die Hinfahrt anknüpfte. Gegen Mitternacht erreichte man dann schließlich planmäßig den heimischen Bahnhof. An dieser Stelle auch mal Props an die Deutsche Bahn: über zwei Tage hinweg und quer durch Deutschland immer pünktlich gewesen – das hat man auch schon mal anders erlebt.