TSG 1899 Hoffenheim – FC Ingolstadt (04.03.2017)

23.Spieltag

Ergebnis: 5:2

Zuschauer: 23.028,  ca. 400 Schanzer

 

Nach Hoffenheim fuhr man in diesem Jahr als Gruppe geschlossen mit Autos. Es stand nämlich relativ früh fest, dass man im Vorfeld der Bundesligapartie noch bei den Schanzer A-Junioren vorbeischauen wolle, die an diesem Tag dort ebenfalls gastierten. Jedoch zog sich die Fahrt länger als geplant, da man sich die Sonne bei überraschend gutem Wetter doch ein bisschen zu lange auf die Plauze scheinen lies, was zu ausgedehnten Pausen führte. Ein längerer Stau kurz vor Sinsheim gab unserer Zeitplanung dann den Rest und so konnte man das Dietmar-Hopp-Stadion erst zur 15.Minute entern. Zugegebenermaßen ein recht ansehnlicher Ground, idyllisch auf einer kleinen Anhöhe gelegen und umgeben von viel Wald. Der verkürzte, dafür äußerst motivierte Auftritt unsererseits pushte die Jungs schließlich soweit, dass man das Spiel gegen den letztjährigen Staffelsieger nach Rückstand noch 4:2 gewinnen konnte. Chapeau! Leider konnten wir diesen Sieg nicht mehr bejubeln, da es schon frühzeitig weiter in Richtung Arena ging, um dort noch das Material herzurichten und den Block zu beflaggen.

Während der 1.Halbzeit revanchierten sich die erfolgreichen Nachwuchsspieler schließlich in gewisser Weiße für den Support und gesellten sich zu uns in den Block, um nun gemeinsam die Profis zum Sieg zu schreien. Diese Nähe innerhalb der Vereinsfamilie ist ein wichtiges Merkmal, das unseren FCI so liebevoll macht und es zu bewahren gilt. Insofern ist es äußerst schade, dass es die Mannschaft, abgesehen von einzelnen Ausnahmen wie z.B. Torwart Hansen, in den letzten Wochen für ausreichend hält, nach dem Spiel kurz aus der Ferne zu winken. Man muss hier anmerken, dass es trotz des Saisonverlaufs noch zu keinerlei Pfiffen gekommen ist, ganz im Gegenteil wurde selbst jede Niederlage noch aufmunternd beklatscht. Uns ist vollends bewusst, dass die Bundesliga immer noch ein großes Geschenk ist und Pfiffe an der ganzen Situation auch nichts ändern würden, trotzdem wäre ein gegenseitiges Abklatschen oder das ein oder andere kurze Gespräch am Zaun sicher nicht verkehrt.

Im Hinblick auf das Spiel kann ich mich nur wiederholen: fehlenden Leistungswillen und Kampfgeist kann man der Mannschaft fairerweise nicht vorwerfen, vielmehr erhärtet sich die Annahme, dass es in dieser Saison qualitätsmäßig einfach nicht für den Klassenerhalt reichen könnte. Es ist aber auch noch nicht aller Tage Abend, abgesehen vom HSV stehen nämlich die entscheidenden Spiele gegen die direkten Konkurrenten noch allesamt bevor. Dementsprechend heißt es jetzt oben angesprochene Einigkeit zu beweisen und gemeinsam bis zum letzten Schlusspfiff zu kämpfen.

Zumindest die Stimmung im Gästeblock trug am Samstag ihren Teil zu diesem Vorhaben bei. Lautstark und geschlossen trieb man die Spieler auf dem Rasen nach vorne. Im Anbetracht der bisherigen Auswärtsauftritte wirklich stark, denn eine solche Mitmachquote erreicht man leider viel zu selten. Natürlich gibt’s immer noch einiges zu verbessern, trotzdem kann man den Auftritt vor allem in Anbetracht des Spielergebnisses auch einfach einmal so und ohne weitere Kritik stehen lassen.

Wäre normal an dieser Stelle Schluss, muss ich den Bericht heute, der dorfansässigen Fanszene von Dietmar Hopps Spielzeug sei Dank, noch ein wenig in die Länge ziehen. Dort versucht man nämlich seit vergangener Saison eine völlig grundlose Rivalität zu entwickeln. Dabei wird man auch noch von solch einer Verwirrtheit und Selbstüberschätzung getrieben, wie man sie sonst nur von Red Bull-Kunden kennt. Zudem mangelt es der ganzen Bestrebung ordentlich an Kreativität. So war diese Saison in dieser Hinsicht ein Spiegelbild der Letztjährigen. Beide Aufeinandertreffen in Ingolstadt nutze man nämlich, um auch einmal in den Genuss bayerischer Küche zu kommen, natürlich jeweils in ein und derselben Gaststätte und geschützt von einem mindestens genauso starken Polizeiaufgebot. Wie im dazugehörigen Bericht beschrieben, kam es dabei in dieser Saison zu einer kurzen Auseinandersetzung mit den Bullen und einer Handvoll Stadionverboten, was seitdem Anlass für einen regelrechten Statement-und Spruchbandorkan ist. Sowas kannte man dort anscheinend bis dato noch nicht. Spruchbänder stellten auch in diesem Jahr wieder die Form der versuchten Provokation dar, wobei man jedoch nur den letztjährigen „Eierloser FCI“-Spruch recycelte. Währenddessen wurden jegliche Möglichkeiten, die Sache endgültig zu klären, wie erwartet ausschlagen. Gründe dafür wurden oben ja schon erläutert.

So kann man nach dieser Fahrt einem möglichen Abstieg doch noch einen positiven Aspekt abgewinnen, eine Auswärtsspiel in diesem Drecksloch bleibt uns dann nämlich erspart. Den Individuen aus Hoffenheim bleibt abschließend noch der Einzug ins internationale Geschäft zu wünschen, dort kann man sich dann mit Belgrad oder Warschau endlich mit Vereinen messen, die fantechnisch dem Hoffenheimer Niveau entsprechen. Auf jeden Fall viel Erfolg dabei!