FC Ingolstadt – TSG 1899 Hoffenheim (01.10.2016)

6.Spieltag

Endergebnis: 1:2

Zuschauer: 13.844, Gäste: ca. 350

 

Nach bisher 5 sieglosen Spieltagen traf unser Fußballclub am Samstagnachmittag im heimischen Sportpark auf die TSG Hoffenheim.  Die Fanszene traf sich vormittags zunächst gemeinsam in der Innenstadt. Dabei kam es zu einem Zwischenfall, der von Seiten örtlicher Medien und Hoffenheimer Fans schon umfassend kommentiert wurde. Grundlegend muss hier zunächst festgehalten werden, dass es zu keinerlei körperlichen Kontakt zwischen beiden Fanlagern kam. Aus unserer Sicht war die ganze Sache schon gegessen, als man den Anhang der Hoffenheimer in Form von zahlreichen Beamten und Kastenwägen des bayerischen USKs erblickte, um deren Gepflogenheiten sich ein jeder nur zu gut bewusst war. Ob das Aufeinandertreffen, wie von Hoffenheimer Seite beschrieben, wirklich gezielt von der Polizei herbeigeführt wurde, können wir nicht endgültig klären, möglich wäre aufgrund bisher gesammelter Erfahrung allemal. Die Tatsache, dass dann vor den Augen zahlreicher Beamter inklusive laufender Kamera Sturmhauben aufgezogen wurden, war in dieser Situation jedoch nicht wirklich hilfreich. Die anwesende Polizei nahm diese Vorlage natürlich gerne an und ließ Maßnahmen folgen.

Was die Hoffenheimer Anhänger laut ihrer Stellungnahme in den folgenden Stunden hinnehmen mussten, steht dabei aber in keinerlei Verhältnis zu den vorausgegangenen Geschehnissen. Wer Menschen über Stunden den Zugang zu Verpflegung und Toiletten verweigert und sie stattdessen in überhitzten Bussen ausharren lässt, ist in seinem bisherigen Leben mit dem Begriff Menschenrechte entweder noch nicht in Kontakt gekommen oder ignoriert diese bewusst im Schutzmantel des Staates. Auch wir mussten uns einer mehrstündigen Personenkontrolle unterziehen, die in diesem Fall absolut unbegründet war, da unser Handeln zu keinem Zeitpunkt auch nur in irgendeiner Form Anlass dazu bot. Inwiefern der friedliche Aufenthalt in einer Kneipe einen Landfriedensbruch darstellt, hat sich für uns bis heute noch nicht erschlossen. Solche Handlungen sind in keiner Weise hinzunehmen und verdeutlichen noch einmal die Notwendigkeit von Aktionen, wie z.B. die von uns mit initiierte Demo gegen Polizeigewalt am 08.10.2016. Das einzig Positive an der ganzen Sache war der Umstand, dass es der Polizei nicht gelang, uns am Ende auch noch den Stadionbesuch zu vermiesen und wir gerade noch rechtzeitig zum Anpfiff die Südtribüne betreten konnten.

Dort startete man mit einem wirklich guten Support ins Spiel. Offensichtlich ist es inzwischen zu immer mehr Stadionbesuchern durchgedrungen, dass es auch an uns liegt, die Mannschaft zum Sieg zu treiben. Man spürte auf beiden Seiten den Willen, mit Kampf und Leidenschaft den ersten Dreier holen zu wollen. In der 10.Minute kam es dann jedoch typisch für unseren bisherigen Saisonverlauf zum frühen Gegentreffer nach einem Konter. In Verbindung mit einer Mannschaft, die über den gesamten Spielverlauf keine Durchschlagskraft entwickeln konnte, flachte auch der Support mehr und mehr ab und beschränkte sich teilweise nur noch auf den Mittelblock der Südtribüne. Wirklich laut wurde es zwar hin und wieder bei aussichtsreichen Standardsituationen oder guten Torchancen, Bäume rissen wir dabei aber nicht mehr aus. Am Ende der ziemlich mäßigen standen eine 1:2 Niederlage und ein Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz zu Buche. Trotz allem muss sich jeder bewusst sein, dass ein Pfeifen oder frühes Verlassen des Stadions völlig kontraproduktiv ist und zusätzlich noch einen Keil zwischen Fans und Mannschaft schiebt. Vielmehr muss ein jeder zunächst einmal selbst die von der Mannschaft geforderte Aufopferung und Kampfeswillen an den Tag legen, ehe man über Spieler und Verantwortliche herzieht, denen wir das Geschenk Bundesliga überhaupt erst zu verdanken haben.